Intervention bei Mobbing
Mobbingsituationen lösen
Wir sind mehr als eine Beratungsstelle, denn bei uns erhalten Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte kostenlose Hilfe dabei, eine bestehende Mobbingsituation zu lösen.
Kostenlose Beratungen
Lehrer:innen erhalten gleichsam wie betroffene Schüler:innen und deren Eltern bei uns die Möglichkeit, sich jederzeit Hilfe zu holen – professionell, niedrigschwellig, kostenlos und wirkungsvoll. Im ersten Schritt unserer Beratungen verstehen wir die Situation der Betroffenen und nehmen sie mit ihren Problemen ernst. Anschließend arbeiten wir ressourcen- und lösungsorientiert mit dem Fokus auf Hilfe zur Selbsthilfe sowie mit der Möglichkeit der Unterstützung vor Ort.
„Meine Lehrerin war nicht in der Lage, mir zu helfen. Die anderen Kinder in meiner Klasse haben weggeschaut , obwohl sie wussten, was mir passiert. Meine Eltern waren völlig überfordert mit der Situation. Ich brauchte aber dringend Hilfe!“
Betroffener Schüler
Mitglied von Zeichen gegen Mobbing e. V.


Bewährter Interventionsansatz
No-Blame-Approach
Der No-Blame-Approach ist eine lösungsorientierte Methode, die seit 1980 zum Vorgehen gegen Mobbing auf schulischer Ebene besteht und für alle Altersstufen und Schulformen anwendbar ist.
Während übliche Strategien wie Sanktionen, Klassenkonferenzen, Gespräche zwischen den Eltern oder Gespräche zwischen den beteiligten Kindern oftmals ins Leere laufen oder die Situation sogar verschlimmern, führt die Interventionsstrategie des No-Blame-Approachs in fast allen Fällen zur zeitnahen und wirkungsvollen Verbesserung der Situation.
Im Gegensatz zu klassischen Ansätzen verzichten wir mit der Methode auf Schuldzuweisungen und Bestrafungen. Stattdessen setzen wir Vertrauen in die Schüler:innen und deren Kompetenzen, indem wir auch die Mobbenden in den Lösungsprozess einbinden. So stellen wir sicher, dass die Lösung nicht von uns vorgegeben, sondern von den Schüler:innen selbst entwickelt wird. Nähere Informationen zu der Methode sind im FAQ weiter unten auf dieser Seite und unter www.no-blame-approach.de zu finden.
In diesem Video wird der No-Blame-Approach erklärt.Was ist der No-Blame-Approach?
Der No-Blame-Approach ist eine bewährte Methode, um Mobbing nachhaltig zu stoppen – ohne Schuldzuweisungen oder Strafen. Statt auf Konfrontation setzen wir auf Kooperation. Die Schüler:innen selbst übernehmen Verantwortung und entwickeln Lösungen, die wirklich wirken.
Warum funktioniert der No-Blame-Approach?
Mobbing entsteht oft aus einem Bedürfnis heraus – zum Beispiel dem Wunsch nach Anerkennung. Mobbende erleben durch Lachen, Zustimmung oder Gruppendynamik ein Gefühl von Macht oder Zugehörigkeit. Genau hier setzt der No-Blame-Approach an: Er zeigt neue Wege auf, dieses Bedürfnis zu erfüllen – prosozial, gesichtswahrend und ohne weitere Ausgrenzung.
Indem wir Mobbende als Teil der Lösung ansprechen, ermöglichen wir ihnen eine Rolle, in der sie gebraucht werden – nicht weil sie Ärger machen, sondern weil sie helfen können. Das fördert ein positives Selbstbild und reduziert die Motivation für destruktives Verhalten.
Wie schützt die Methode die betroffene Person?
Zu Beginn sprechen wir mit der betroffenen Person allein. Dabei machen wir deutlich: Niemand wird bestraft und niemand wird bloßgestellt. Für viele ist das eine große Erleichterung – denn oft besteht die Sorge, dass es durch Maßnahmen schlimmer wird. Durch das wertschätzende Vorgehen geben wir Sicherheit, bevor wir aktiv werden.
Wie läuft der No-Blame-Approach ab?
- Gespräch mit der betroffenen Person
Ziel ist nicht, Details zu sammeln, sondern Vertrauen aufzubauen. Gemeinsam überlegen wir, wer in die sogenannte Unterstützungsgruppe eingeladen werden kann. - Treffen mit der Unterstützungsgruppe
Ziel ist nicht, Details zu sammeln, sondern Vertrauen aufzubauen. Gemeinsam überlegen wir, wer in die sogenannte Unterstützungsgruppe eingeladen werden kann. - Kurze Nachgespräche
In Einzelgesprächen fragen wir nach, was sich verändert hat. Meist hat sich die Situation bereits deutlich verbessert.
Muss man nicht die Mobbenden bestrafen?
Strafen verschlimmern die Situation meistens. Sie steigern die Bedürfnisse der Mobbenden, die derzeit zu den Handlungen motivieren. Dabei zeigen sie keine Handlungsalternativen auf, um die Bedürfnisse friedlich zu erreichen. Zudem wünschen sich die meisten Betroffenen gar keine Strafen für die Mobbenden. Stattdessen wollen sie, dass es ihnen besser geht. Der No-Blame-Approach schafft dafür einen sicheren Rahmen: ohne Rechthaberei, ohne Konfrontation, aber mit klarer Haltung und dem Ziel echter Veränderung.
Wie wirksam ist der No-Blame-Approach?
Eine wissenschaftliche Auswertung (vgl. BUND FÜR SOZIALE VERTEIDIGUNG (Hrsg.), Evaluationsbericht – Der NO BLAME APPROACH in der schulischen Praxis, Köln/Minden, 2008: 55 ff.) zeigt: In rund 87 % der Fälle führt der No-Blame-Approach zu einer nachhaltigen Verbesserung. Vor allem an Schulen mit begrenzten Ressourcen ist das lösungsorientierte, zukunftsgewandte Vorgehen ein entscheidender Vorteil.
Wie hilft Zeichen gegen Mobbing e. V. Schulen bei der Umsetzung der Methode?
Wir lassen Schulen mit dem No-Blame-Approach nicht allein. Gemeinsam mit dem schulischen Team ordnen wir die Situation bei Bedarf fachlich ein und wählen die passende Interventionsstrategie aus. Wenn der No-Blame-Approach sinnvoll erscheint, unterstützen wir bei der Umsetzung.
Gemeinsam überlegen wir, wer in der Schule gut für die Umsetzung geeignet ist – und bereiten diese Person(en) kostenfrei in einer kurzen, persönlichen Schulung gezielt vor. So stärken wir das Vertrauen, selbst wirksam handeln zu können – auch wenn wenig Zeit zur Verfügung steht.
Für die Umsetzung stellen wir Schulen zudem ein ausführliches Handbuch zur Verfügung. Es beschreibt Schritt für Schritt, wie der No-Blame-Approach durchgeführt wird – klar, praxisnah und an den Schulalltag angepasst.
Was können Eltern tun, damit der No-Blame-Approach in der Schule angewendet wird?
Sprich mit Deinem Kind darüber, bei wem es sich in der Schule sicher fühlt. Ermutige es, sich dieser Person anzuvertrauen – oder übernimm Du diesen Schritt im Einvernehmen mit Deinem Kind.
Beschreibe der Schule, was Dir Sorgen macht (Verhaltensänderungen, körperliche Beschwerden und andere Folgen) und welche Vorfälle Dein Kind aus der Schule schildert.
Nicht alle Schulen kennen den No-Blame-Approach. Sprich mit der Schule darüber, dass Du Dich informiert hast und auf diese Methode sowie unseren Verein gestoßen bist. So zeigst Du: Es geht Dir nicht um Schuld, sondern darum, dass es Deinem Kind bald besser geht – und dass Du auf eine Lösung vertraust, die wirkt. Gerne beraten wir auch Dich als Elternteil!
Warum steht der No-Blame-Approach in der Kritik?
Der No-Blame-Approach wird von manchen Personen kritisiert, insbesondere in Bezug auf die fehlende Bestrafung der Mobbenden. Einige befürchten, dass dies zu einem Mangel an Verantwortungsübernahme führen könnte.
Der Ansatz basiert allerdings auf der Erkenntnis, dass Bestrafung allein selten zu einer nachhaltigen Verhaltensänderung führt. Stattdessen fördert der No-Blame-Approach die Eigenverantwortung der Mobbenden, indem er sie aktiv in die Lösung des Problems einbezieht. Dies ermöglicht es ihnen, ihr Verhalten zu reflektieren und positive Veränderungen herbeizuführen, ohne dass sie öffentlich bloßgestellt oder bestraft werden.
Zudem zeigen wissenschaftliche Studien, dass der No-Blame-Approach in fast 90 % der Fälle erfolgreich ist, Mobbing zu stoppen. Dies unterstreicht die Wirksamkeit des Ansatzes, auch ohne den Einsatz von Strafen.
Es ist wichtig zu betonen, dass der No-Blame-Approach nicht bedeutet, dass Mobbing verharmlost wird. Vielmehr wird ein Rahmen geschaffen, in dem alle Beteiligten gemeinsam an einer Lösung arbeiten, die das Wohl der betroffenen Person in den Mittelpunkt stellt.
Begleitung bis zur erfolgreichen Lösung!
Anknüpfend an schulische Ressourcen erarbeiten wir nächste Schritte zur wirksamen Intervention. Dabei verstehen wir uns nicht nur als Beratungsstelle. An unseren Partnerschulen unterstützen wir auch vor Ort an den jeweiligen Schulen beratend, vermittelnd oder umsetzend in der Durchführung von Interventionsstrategien. Für jede Mobbingsituation kann eine Lösung gefunden werden. Da eine Intervention nicht an Kosten scheitern darf, ist der gesamte Prozess für die Schulen kostenfrei.
Starte unverbindlich Deine Beratung!
Expert:innen in die Aufarbeitung von Vorwürfen oder in den Umgang mit eigenen Wahrnehmungen zu einer Mobbingsituation einzubinden, lohnt sich, um mehr Sicherheit für die nächsten Schritte zu erhalten und wirksam handeln zu können. Wir helfen Schulen kostenlos dabei, für jede bestehende Mobbingsituation eine geeignete Lösung zu finden.