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Wenn Schule kein sicherer Ort ist: Wie Mobbingprävention Schulen messbar verändert


Der neue Wirkungsbericht von Zeichen gegen Mobbing e. V. zeigt, wie sich das Schulklima messbar verbessern lässt – und warum Mobbingprävention endlich systematisch gedacht werden muss.

Gronau (Leine), Juli 2025 – Die Herausforderungen im Schulalltag vieler Kinder und Jugendlicher sind nicht nur pädagogischer, sondern zunehmend gesellschaftlicher Natur. Mobbing, soziale Unsicherheit und psychische Belastungen gehören für viele junge Menschen zur Realität. Der neue Wirkungsbericht 2024 von Zeichen gegen Mobbing e. V. zeigt: Prävention kann wirken – wenn sie gelingt.

Mehr als 1.400 Schüler:innen wurden 2024 in insgesamt 61 Klassen durch präventive Projekte des gemeinnützigen Vereins erreicht. Die Evaluationsergebnisse zeigen deutliche Wirkungen: Das Sicherheitsgefühl der Schüler:innen stieg, der Umgang mit Konflikten verbesserte sich und bestehende Mobbingdynamiken nahmen messbar ab.

Der Bericht offenbart auch eine strukturelle Schieflage. „Schule ist für viele junge Menschen kein sicherer Ort mehr“, sagt Marek Fink, Gründer und Geschäftsführer des Vereins. 69 % der angefragten Klassen konnten nicht erreicht werden – nicht aufgrund mangelnder Bereitschaft, sondern wegen fehlender finanzieller Mittel und begrenzter personeller Ressourcen. „Diese Lücke ist Ausdruck einer unzureichenden institutionellen Verankerung von Mobbingprävention im Bildungssystem“, sagt Fink.

In Präventionsprojekten arbeiten Marek Fink (Mitte) und sein Team mit Kindern und Jugendlichen an einem mobbingfreien Miteinander.
Marek Fink bei Mobbing – Präventionsprojekten in der Schule

Der Verein arbeitet mit einem besonders wirksamen Konzept: Junge Menschen – viele mit eigener Mobbingerfahrung – werden als sogenannte Social Visionaries umfassend geschult und begleiten Schulklassen mit einem mehrstufigen, wissenschaftlich fundierten Ansatz. Dabei steht nicht nur Wissensvermittlung im Fokus, sondern vor allem die Förderung von Selbstwirksamkeit, Zugehörigkeit und einer respektvollen Klassenkultur. „Wir brauchen mehr als Einzelprojekte. Unser mehrstufiges Präventionskonzept bindet Schüler:innen, Lehrkräfte und Eltern gleichermaßen für einen nachhaltigen Erfolg und ein besseres Miteinander ein.“

Dass diese Arbeit wirkt, lässt sich auch messbar belegen – etwa durch anonyme Befragungen vor und nach den Projekten:

  • Die Zahl der Schüler:innen, die sich in ihrer Klasse „nie oder selten sicher“ fühlen, sank nach Projektteilnahme um 39,29 %.
  • 55,74 % mehr Schüler:innen trauen sich zu, Konflikte selbst zu lösen.
  • Die Zahl derjenigen, die sich im Falle von Gewalt „hilflos“ fühlen, ging um 17,63 % zurück.

2024 setzte der Verein bundesweit über 60 Projekte um – ermöglicht durch Fördermittel, Spenden und ehrenamtliches Engagement. Die begleitenden digitalen Inhalte erreichten über 469.000 Menschen. Neue Hochschulkooperationen und der Ausbau regionaler Strukturen sollen künftig noch mehr Kindern und Jugendlichen zugutekommen.


Die Ergebnisse belegen: Mit Haltung, Struktur und Engagement lässt sich das Schulklima spürbar verändern. Doch es braucht Organisationen wie Zeichen gegen Mobbing e. V., damit Prävention nicht punktuell bleibt, sondern Schule nachhaltig zu einem sicheren Ort für alle wird.


Der vollständige Wirkungsbericht steht ab sofort zur Verfügung: https://zeichen-gegen-mobbing.de/wirkungsbericht

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Über Zeichen gegen Mobbing e. V.

Zeichen gegen Mobbing e. V. hat seinen Sitz im niedersächsischen Gronau (Leine). Die Mission des Vereins ist es, in Präventionsprojekten gemeinsam mit Schüler:innen, Eltern und Lehrkräften an konkreten Lösungen für ein besseres Miteinander zu arbeiten. Durch Hilfsangebote von sogenannten Social Visionaries im Alter zwischen 18 und 28 Jahren soll zudem erreicht werden, dass sich mehr betroffene Schüler:innen wirksame Unterstützung suchen und ihre Schulzeit ohne Mobbing und Cybermobbing verbringen können.

Mehr Informationen über die Arbeit des Vereins gibt es unter www.zeichen-gegen-mobbing.de.  

Sandra Bastian

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