Existenzkrise bei gemeinnützigen Organisationen: Gesellschaftlicher Zusammenhalt bedroht
Die Existenz von Zeichen gegen Mobbing e. V. und anderen Organisationen ist in Gefahr. Es fehlt an finanzieller Ausstattung, um Schulprojekte umzusetzen und Schüler:innen bei ihren akuten Herausforderungen zu unterstützen.
Gronau (Leine) – „Als gemeinnütziger Verein haben wir keine finanziellen Polster, von denen wir zehren können. Unsere Liquiditätsreserve reicht keine drei Monate mehr“, blickt Marek Fink sorgenvoll in die nächsten Monate. Er hat Zeichen gegen Mobbing e. V. vor sechs Jahren gegründet. Seitdem erreichte der Verein über 250 Mitglieder, schuf hauptamtliche Stellen für zehn Personen und professionalisierte die eigenen Projektansätze und -inhalte. „Die Schulen spiegeln uns einen immensen Bedarf, aber für uns ist weder der Status Quo gesichert noch können wir heute vorhersehen, inwiefern wir unser Unterstützungsangebot für Schulen im kommenden Jahr anbieten können.“ Ohne zusätzliche finanzielle Mittel gehen Fachkräfte, Ehrenamtliche und etablierte Strukturen verloren.
Kritik an Haushaltspolitik
Die Bundesregierung hatte zunächst starke Kürzungen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit geplant, die nun vom Haushaltsausschuss abgewendet wurden. „Gerade in der jetzigen Zeit war das ein völlig falsches Signal“, spricht Fink aktuelle Herausforderungen zum sozialen Miteinander in Schulen an. In immer mehr Berichten von Schulsozialarbeiter:innen werde spätestens seit der Corona-Pandemie deutlich, wie groß der derzeitige Bedarf zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen ist. „Die Verantwortung liegt auch bei den Ländern, Städten und Kommunen und dort sieht die Entwicklung der Haushalte nicht gut aus. Kinder und Jugendliche können auf unserer Prioritätenliste nicht an letzter Stelle stehen“, kritisiert Fink die Tendenz. Erst in der vergangenen Woche habe ihn eine Schulleitung um die Verlängerung eines Zahlungsziels bitten müssen, weil seitens des Schulträgers ein Ausgabenstopp für das laufende Jahr verhängt worden sei. In der Folge solcher Entscheidungen müssen viele gemeinnützige Einrichtungen jetzt mit Sparmaßnahmen und Stellenabbau rechnen.
Kündigungen mit Spenden abwenden
Zeichen gegen Mobbing e. V. versucht in den nächsten Wochen durch zusätzliche Aktionen sowie Förderanträge weitere Einnahmen zu generieren. Schulen können sich ab sofort für Projekte im Dezember bewerben, die zu besonders günstigen Preisen angeboten werden. „Wir konnten kurzfristig zusätzliche Kapazitäten unserer Team-Mitglieder generieren. Die Schulen erhalten damit die Chance, noch in diesem Jahr das Miteinander in ihren Klassen zu verbessern“, hofft Fink auf große Beteiligung der Schulen. Das Aktionsangebot richtet sich sowohl an bestehende Partnerschulen als auch an neue Schulen, die das Präventionsprojekt günstig testen wollen. Eltern können helfen, indem sie die Schulen ihrer Kinder auf die Aktion aufmerksam machen. Die Bewerbung erfolgt von der Schule mit nur wenigen Klicks über die Website des Vereins oder über eine E-Mail an schule@zeichen-gegen-mobbing.de. Gleichzeitig wirbt der Verein auf der eigenen Website um dringend gebrauchte Spenden von Privatpersonen und Unternehmen. „Wir haben uns in den letzten Jahren als wichtiger Ansprechpartner für Schulen etabliert und sind zuversichtlich, das auch in Zukunft zu schaffen. Dafür sind wir jetzt auf weitere Unterstützung angewiesen“, bittet Fink um Spenden in jeder Höhe, die dafür eingesetzt werden, sich als Verein wirkungsvoll für ein besseres Miteinander an Schulen und einen besseren gesellschaftlichen Zusammenhalt einzusetzen.
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Zeichen gegen Mobbing e. V. hat seinen Sitz im niedersächsischen Gronau (Leine). Die Mission des Vereins ist es, in Präventionsprojekten gemeinsam mit Schüler:innen, Eltern und Lehrkräften an konkreten Lösungen für ein besseres Miteinander zu arbeiten. Durch Hilfsangebote von Ehrenamtlichen im Alter zwischen 18 und 28 Jahren soll zudem erreicht werden, dass sich mehr betroffene Schüler:innen wirksame Unterstützung suchen und ihre Schulzeit ohne Mobbing und Cybermobbing verbringen können.
Mehr Informationen über die Arbeit des Vereins gibt es unter www.zeichen-gegen-mobbing.de.
Dana Hansel
Kontakt für Journalist:innen
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