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Umfrageergebnisse 2023

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Jan Harms

Ein Mann und zwei Frauen sitzen an einem Tisch, der mit Moderationskarten belegt ist, und arbeiten intensiv zusammen.

Umfrage-Ergebnisse belegen: Deutliche Reduzierung des Mobbinggeschehens durch Zeichen gegen Mobbing e. V.

„Insgesamt sehen wir, dass die Zahl der von Mobbing betroffenen Schüler:innen im Rahmen unserer Projekte um über 70 % zurückgeht“, blickt Vereinsgründer Marek Fink auf die Erfolgsquote von Zeichen gegen Mobbing im vergangenen Schuljahr 2022/23 zurück. In 108 Schulklassen führte die Initiative anonyme Umfragen durch, inwieweit sich das Mobbinggeschehen durch die Interventionsworkshops verändert habe. Die Ergebnisse können sich sehen lassen.

So sah die Gewaltsituation im Schuljahr 2022/23 aus

Im Schuljahr 2022/2023 wurden 1.656 Schüler:innen zu der aktuellen Situation in ihrer Klasse gefragt. Die Datenerhebung erfolgt innerhalb des Präventionsprojekts von Zeichen gegen Mobbing mittels eines anonymen Online-Fragebogens an jenen Schulen, die gemeinsam mit der bundesweiten Initiative gegen soziale Ausgrenzung unter Kinder und Jugendlichen vorgehen. In 89 % der Fälle werden die Projekte ohne vorherigen Mobbingverdacht seitens der Schule angefragt.

37 % der befragten Schüler:innen geben an, dass es oft oder täglich Streit in ihrer Klasse gibt. 16 % der Schüler:innen fühlen sich nie oder selten sicher in der Klasse. Mit 62 % sind fast zwei Drittel der Schüler:innen von potenziellen Gewalthandlungen wie Ausgrenzungen oder körperlichen Angriffen betroffen. Vor allem Beschimpfungen, Beleidigungen, Auslachen oder Nachäffen finden besonders häufig statt. 17 % der Befragten werden oft oder täglich beschimpft oder beleidigt. 13 % werden oft oder täglich ausgelacht oder nachgeäfft. In 41 % der Fälle halten die Situationen schon mindestens drei Monate lang an. Zudem zeigen die Ergebnisse der vereinseigenen Umfrage, dass die Mobbingsituationen hauptsächlich in der Schule und nicht im Internet stattfinden. Häufig sind Mitschüler:innen der eigenen Klasse maßgeblich daran beteiligt.

Sichtbare Verbesserungen durch Zeichen gegen Mobbing

Die Schüler:innen sind nach den Intervention- und Präventionsworkshops des Vereins besser über Mobbing aufgeklärt. Die Zahl jener, die Mobbing definieren können, verzehnfacht sich. Bestehende Situationen sozialer Ausgrenzung verringern sich im Zuge des Projekts um 71 %. Die Zahl der Schüler:innen, die oft oder täglich Streit in ihrer Klasse beobachten, verringert sich um 35 %. Sie geben an, weniger häufig von potenziellen Gewalthandlungen betroffen zu sein und das Miteinander in ihrer Klasse selbst stärker beeinflussen zu können.

„Schüler:innen werden in unseren Projekten mobilisiert, sich Hilfe zu holen. In der Schule, bei der Sozialarbeit, bei Lehrkräften. Oder bei uns. Wir unterstützen die Betroffenen dann bei der Verbesserung ihrer Situation“, fasst Fink einen der Erfolgsaspekte der Initiative zusammen. Auch die Teilnehmenden sehen das so. Nach dem Projekt bewerten über die Hälfte der Schüler:innen das Miteinander in ihrer Klasse als gut oder sehr gut. Die Zahl steigt um knapp 20 %. Die Anzahl von den befragten Kindern und Jugendlichen, denen es sehr schlecht oder schlecht in der Klasse geht, halbiert sich

Welche Ziele hat der Verein im Schuljahr 2023/24?

Schule darf – weder von Politik noch von Gesellschaft – nicht nur als Ort des Lernens gesehen werden, sondern muss auch als Ort des Lebens verstanden werden. Damit das gelingt, ist Schulpersonal mit mehr Handlungskompetenz auszustatten. Bis heute ist beispielsweise die Auseinandersetzung mit Mobbing in den wenigsten Ausbildungsstätten ein Thema, mit dem sich Lehrkräfte während ihrer Ausbildung verpflichtend beschäftigen.

Das Handeln von Zeichen gegen Mobbing zeigt, dass es möglich ist, die Rahmenbedingungen des Umgangs miteinander für Schüler:innen zu verbessern und Mobbingsituationen deutlich zu verringern. Um noch mehr Wirkung zu entfalten, benötigt der Verein größere finanzielle Ressourcen, um weitere Social Visionaries für die Interventions- und Präventionsworkshops auszubilden. Auch Schulen müssen finanziell besser ausgestattet werden, um die internen Ressourcen bedarfsorientiert durch externe Unterstützungsangebote wie die der Initiative ergänzen zu können.

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Über Zeichen gegen Mobbing e. V.

Zeichen gegen Mobbing e. V. hat seinen Sitz im niedersächsischen Gronau (Leine). Die Mission des Vereins ist es, in Präventionsprojekten gemeinsam mit Schüler:innen, Eltern und Lehrkräften an konkreten Lösungen für ein besseres Miteinander zu arbeiten. Durch Hilfsangebote von Ehrenamtlichen im Alter zwischen 18 und 28 Jahren soll zudem erreicht werden, dass sich mehr betroffene Schüler:innen wirksame Unterstützung suchen und ihre Schulzeit ohne Mobbing und Cybermobbing verbringen können.

Mehr Informationen über die Arbeit des Vereins gibt es unter www.zeichen-gegen-mobbing.de.  

Dana Hansel

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