Für Schüler:innen

Hate Speech und Cybermobbing


Die richtige Reaktion auf Anfeindungen zu finden, fällt den meisten von uns sehr schwer. Wir zeigen Dir, wie Du sowohl als private Person als auch als Influencer*in mit Hate Speech und Mobbing in sozialen Medien umgehen kannst.

Was ist Hate Speech?

Von Hate Speech ist die Rede, wenn Hassbotschaften im Internet verbreitet werden. Dabei werden Menschen abgewertet, angegriffen oder es wird zu Hass und Gewalt gegen sie aufgerufen. Meistens werden antisemitische, rassistische oder sexistische Kommentare auf Social-Media-Plattformen wie Instagram oder TikTok verfasst.

Erfahre mehr über HateSpeech

Was ist Cybermobbing?

Von Cybermobbing spricht man kurz gesagt, wenn Mobbing im Netz stattfindet. Über WhatsApp, Snapchat oder andere Plattformen wird eine Person immer wieder und über längere Zeit gedemütigt. Im Vergleich zur Mobbingsituation außerhalb des Netzes kann Cybermobbing rund um die Uhr stattfinden.

Erfahre mehr über Cybermobbing

Plötzlich gehasst

Hassbotschaften, Diskriminierungen, Sexismus und Mobbing gehören inzwischen zu den gängigen Beobachtungen in den sozialen Medien. Für Influencer*innen, die sich jeden Tag beruflich mit den Inhalten von Instagram und Co. auseinandersetzen, kann das zu einem großen Nachteil für den eigenen Job werden. Auch privat kann es jedoch sehr schwer zu ertragen sein, bösartige Kommentare und Beleidigungen über sich zu lesen. Es ist nicht verwunderlich, dass Hatespeech und Mobbing bei vielen Menschen zunächst zu großer Verunsicherung führen. Die meisten Betroffenen wissen erst einmal nicht, wie bzw. ob sie reagieren sollen. Gleichzeitig kursieren im Netz die unterschiedlichsten Auffassungen dazu.

Eine Hand hält ein Smartphone, auf dem Instagram geöffnet ist.
Eine nicht erkennbare Person zeigt eine Scherbe mit der Aufschrift "Share Love Not Hate" in die Kamera.

Einstehen für eigene Werte

Angegriffen werden oft diejenigen, die sich von der Masse abheben und auffällig sind. Die Frage ist dann, ob Individualität gut oder schlecht ist. In der heutigen Gesellschaft haben wir das Privileg, viele Individualitäten frei ausleben zu können. Wir finden es großartig, wenn Menschen sich treu bleiben und auch nach außen zeigen können, was sie zeigen wollen. Immer mehr Menschen fassen den Mut zusammen und machen deutlich, welche Einstellungen sie vertreten. Damit schärfen sie nicht nur ihr eigenes Profil, sondern machen auch anderen Mut. Es ist eine große Stärke, für die eigenen Werte einzustehen und das soziale Miteinander auf diese Weise mitzugestalten. Doch nicht alle sind damit einverstanden.

Verschiedene Wege

Fiese Kommentare zu bekämpfen, ist für alle Betroffenen eine Herausforderung. Wenn Du Hass oder Mobbing im Netz ausgesetzt bist, ist es wichtig, das Problem nicht kleinzureden. Nimm Dich und Deine Sorgen ernst. Dass Du auf unserer Website gelandet bist, zeigt vermutlich schon, wie sehr Dich Deine Situation beschäftigt. Damit bist Du nicht allein. Von uns erfährst Du verschiedene Methoden, die Dir dabei helfen, erfolgreich mit Hass und Mobbing umzugehen. Wähle auf den verschiedenen Möglichkeiten am Ende den Weg, mit dem Du Dich am wohlsten fühlst.

Ein Buch zeigt einen Lexikon-Eintrag zum Thema Blocking/Deleting

Ignorieren oder Löschen

Lange Zeit schien das Ignorieren oder Löschen solcher Kommentare der einzig richtige Weg zu sein. Wenn Du eine Person darüber hinaus blockierst, kann sie Dir mit diesem Account keine Nachricht mehr zuschicken. Dieser Umgang mit Hass oder Mobbing hat vor allem den Vorteil, dass Du Dich nicht mit den böswilligen Kommentaren beschäftigen musst. Vor allem für Kinder und Jugendliche hat dieser Weg also noch immer große Vorzüge. Der Nachteil ist, dass die Hasskommentare unbeantwortet im Raum stehen bleiben. Wer Dich nicht kennt, könnte sich fragen, warum Du keine Stellung beziehst. Beim Löschen von Beleidigungen und anderen schlechten Äußerungen lässt Du sie zwar nicht unbeantwortet unter Deinen Fotos stehen, es wird aber vor allem bei großen Accounts schnell ein Vorwurf laut: Zensur. Möglicherweise weichen Deine Hater*innen dann sogar auf andere Kanäle aus und lassen ihrem Hass dort freien Lauf.

Kämpfe für Deine Überzeugung

Wenn Du sachlich oder ironisch auf Hass gegen Dich reagierst, kannst Du Dir und Deinen Werten treu bleiben und für sie einstehen. Wenn Du auf Kommentare eingehst, zeigst Du nicht nur gegenüber den Haterinnen Stärke, sondern auch Deinen eigenen Followerinnen. Je nach gewählter Reaktion schaffst Du einen Raum für Debatten und kannst Unentschlossene für die Werte überzeugen, die Dir wichtig sind. Du nimmst damit eine wichtige Rolle ein. Vor allem Influencer*innen können andere als Vorbilder ermutigen, sich gegen Diskriminierung, Body Shaming, Rassismus und anderen Hass zu stellen. Allerdings merkst Du sicherlich schon, dass es auch hier Nachteile gibt. Alle Reaktionen, die über das Ignorieren oder Löschen hinausgehen, kosten Zeit und Kraft.

Hinschauen statt Wegschauen

Umso größer die Solidarität ist, desto schwerer ist es für Haterinnen, ihre Botschaften zu verbreiten. Für die eigene Überzeugung oder Position zu kämpfen, ist also vor allem dann sinnvoll, wenn Du weißt, dass Du Unterstützung aus Deinem Umfeld erhältst. Eine Community, die Deinen Rücken stärkt, kann sehr hilfreich sein. Auf der anderen Seite kannst Du auch bei Hass gegen andere Accounts oder gegen Deine eigenen Followerinnen selbst Stellung beziehen. Für wichtige Werte einzustehen, ist auf der einen Seite ein Full-Time-Job und auf der anderen Seite eine große Chance. Wenn Du aktiv gegen Hate Speech vorgehst, folgst Du einem Weg, auf dem Du Dich nicht verstellen musst und sein kannst, wer Du wirklich bist. Zugleich hilfst Du anderen dabei, schwierige Erfahrungen zu teilen oder selbst für sich und andere einzustehen.

Umgang mit Rechtsverletzungen

In den meisten Fällen von Hate Speech und Cybermobbing sind auch rechtliche Grenzen überschritten. Das ist z. B. der Fall, wenn zu konkreten Gewalttaten aufgerufen wird, eine andere Person Deine Identität nachstellt oder wenn Du bedroht bzw. beleidigt wirst. Sichere in diesen Fällen die Beweise mit Screenshots. Auch kann es ratsam sein, den Kommentar beim jeweiligen Seitenbetreiber zu melden. Es liegt immer in Deinem eigenen Ermessen, ob Du eine Anzeige stellst. Vor allem in Fällen von Cybermobbing, in denen Du die Personen kennst, die Dich online fertigmachen, musst Du Dir das gut überlegen. Für das erfolgreiche Lösen Deiner Situation kann dieser Weg sehr hinderlich sein und im Zweifel geht es Dir weiterhin schlecht. Denn eine Anzeige führt noch nicht dazu, dass Du in Zukunft in Ruhe gelassen wirst.

Nimm mit uns Kontakt auf!

Am besten können wir Deine Situation beurteilen, wenn wir mehr darüber erfahren. Darum stehen wir Dir kostenfrei für eine individuelle Beratung und zum Austausch zur Verfügung. Gemeinsam finden wir eine Lösung für Dich.

Kontaktiere uns