Für Schüler:innen

Liebe ist vielfältig

Für Schüler:innen
Jan Harms

„Ich bin, ich bin, ich bin anders als du. Ich bin anders als du, mein Freund: Ich bin damit cool!“ – Rapperin Sally setzt mit ihrem Song „Anders als du“ (2017) ein Statement für mehr Toleranz.

Ein Bild der Rapperin Sally Arnhardt, die eine junge Frau ist, die in die Kamera schaut.

Sallys Geschichte

Sally Arnhardt ist 27 Jahre alt und studiert Molekulare Medizin. Außerdem rappt sie seit etwa sechs Jahren und führte eine öffentliche Beziehung mit einer Frau. Von einem Tag auf den anderen erlebte sie deshalb Ausgrenzung. Menschen redeten hinter ihrem Rücken über sie, verbreiteten Gerüchte und steckten sie in eine Schublade. „Es gab Fragen an meine Freund:innen, wie es sich denn jetzt mit mir lebt. Ob es nicht komisch wäre, noch mit mir befreundet zu sein, weil ich ja jetzt diese Freundin habe.“ Menschen dachten, sie hätte nun Interesse an ihren Töchtern. Und als Rapperin sei sie ja sowieso asozial und aggressiv.
Sally weiß, was für eine Belastung es sein kann, so hinterfragt zu werden – nur, weil man jemanden liebt. Sogar für sie selbst war es anfangs ein komisches Gefühl, sich in eine Frau zu verlieben. Das hat mit Heteronormativität in unserer Gesellschaft zu tun: Es besteht noch immer die selbstverständliche Annahme, dass alle Menschen heterosexuell sind und sich mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen zugeschrieben wird. Es wird getrennt zwischen „der Norm“ und Abweichungen davon. Das führt zu Vorurteilen und Diskriminierung. Auch Sally hat das verunsichert. Aber sie ist sich sicher: Die Situation kann und muss sich ändern. Vorurteilen und Diskriminierung führt. Auch Sally verunsicherte die Ausgrenzung, die ihr widerfahren ist. Aber sie ist sich sicher: Die Situation kann und muss sich ändern.
Deshalb möchte sie mit ihrer Musik Statements setzen – gegen Hass und für Liebe, Toleranz und Offenheit. Sie möchte anderen Menschen helfen. Andere Betroffene sollen wissen, dass sie nicht allein sind.
Außerdem wünscht sie sich, dass Menschen ihre Vorurteile ablegen. Über sich selbst sagt sie: „Ich mache Deutschrap und da fliegen auch mal vulgär die Fetzen, aber das ist ja nicht alles.“ Sie trinke keinen Alkohol, rauche nicht, spreche sich aktiv gegen Drogen aus, setze sich für soziale Projekte ein und erreiche junge Menschen. „Ich gehe mal gerne im Abendkleid aus, liebe meine Sneaker aber genauso. Warum können Menschen nicht beides sehen?“, fragt sie sich. Menschen sind vielfältig. Liebe ist vielfältig. „Aber alles, was auf Liebe beruht, ist auf jeden Fall richtig – ob es ein Danke oder eine nette Geste ist oder eben die Liebe zu einem Menschen des gleichen Geschlechts.“

Love is Love

Aufgrund dieser tiefen Überzeugung möchte sie ein musikalisches Zeichen gegen Mobbing setzen. Das habe ihr sogar geholfen, mit ihrer eigenen Erfahrung umzugehen. In Songs könne sie ihre Gedanken und Gefühle verständlicher und greifbarer ausdrücken.
Besonders dankbar ist sie außerdem für ihre Familie und ihre engen Freund:innen, die sie immer unterstützen. Anderen Betroffenen von Diskriminierung rät sie: „Sucht euch Menschen, die euch verstehen und redet mit ihnen! Kontaktiert Zeichen gegen Mobbing oder gerne auch mich“. Gerade als junger Mensch sollte man schwierige Zeiten nicht allein durchmachen müssen. Auch ihr Glaube, den Sally auf Liebe begründet, stärkt sie. „Wenn Gott mich so gemacht hat wie ich bin, gibt es sicher gute Gründe dafür.“
Trotz ihrer negativen Erfahrungen empfiehlt sie, sich nicht direkt von Menschen abzuwenden, die eine andere Meinung haben. Vorurteile könne man nur entgegenwirken, indem man Menschen eine Chance gibt, das eigene wahre Ich kennenzulernen. Sally tritt Menschen deshalb immer neutral entgegen.
Sie hofft, dass Vorurteile eines Tages komplett aus dem Weg geräumt werden können. „Warum sollte ich zuerst fragen, wen du liebst? Solange du cool zu mir bist, ist alles cool.“
Demnach ist es wichtig zu zeigen, wie vielfältig Menschen sind und sich von Stereotypen zu verabschieden. „Nur weil ich rappe, bin ich doch nicht asozial. Und nur, weil ich eine Frau kontaktiere und mit ihr ins Gespräch kommen will, heißt das doch nicht gleich, dass ich eine Beziehung mit ihr will.“ Menschen haben mehr als eine Charaktereigenschaft, die ihn:sie definiert. Menschen sind komplex und vielfältig.
Was sie aber gemeinsam haben sind die Gefühle, die sie empfinden – egal ob hetero, homo, pan oder bi. In Sallys persönlichem Wortschatz tauchen solche Label gar nicht auf. „Denn was sind wir letztendlich alle? Menschen. Ich verliebe mich wie Du, ich habe Liebeskummer wie Du, ich kenne Ängste und Traurigkeit genauso wie Du auch“, sagt Sally. Die Sexualität spiele absolut keine Rolle, was das angeht. „Warum also Label, warum Outing? Welche Aussage steckt denn dahinter? Dass man sich verlieben kann wie andere Menschen auch?“ Niemand soll sich dazu verpflichtet fühlen, sich labeln oder ‚outen‘ zu müssen, wenn er: sie das nicht wirklich möchte. Niemand soll sich hinterfragen müssen, weil er:sie etwas für einen anderen Menschen empfindet. Liebe ist Liebe und vor allem eins: etwas Wunderschönes.

Ein Transparent auf dem in Regenbogen-Farben die Worte "LOVE IS LOVE" stehen.

Was kann man gegen Vorurteile und Diskriminierung aufgrund der Sexualität tun?

Sally ist besonders dankbar für ihre Familie und ihre engen Freund*innen, die immer für sie da sind und sie unterstützen. „Sucht euch Menschen, die euch verstehen und die eine offene Einstellung haben und redet mit ihnen! Kontaktiert Zeichen gegen Mobbing oder auch gerne mich“. Gerade als junger Mensch sollte man schwierige Zeiten nicht allein durchmachen müssen. Auch ihr Glaube, den Sally auf Liebe begründet, stärkt sie. „Wenn Gott mich so gemacht hat wie ich bin, gibt es sicher Gründe dafür.“, so die 27-Jährige. Außerdem empfiehlt sie, sich nicht direkt von Menschen abzuwenden, die eine andere Meinung haben. Vorurteile sind ein großes Problem, dem man nur entgegenwirken kann, indem man Menschen eine Chance gibt, sein wahres Ich kennenzulernen und nicht nur das Bild von einem, das durch gesellschaftliche Vorurteile gezeichnet wird. Sally tritt Menschen immer neutral entgegen und hofft, dass Vorurteile eines Tages komplett aus dem Weg geräumt werden können. „Warum sollte ich zuerst fragen, wen du liebst oder so? Solange du cool mit mir bist, ist doch auch alles cool“, erläutert Sally ihre Einstellung.

Ein Junge hält ein Armband mit der Aufschrift "Love has no label" in die Kamera.

Um das zu erreichen, ist es wichtig auch zu zeigen, wie vielfältig Menschen sind. Sich von Stereotypen zu verabschieden. „Nur weil ich rappe, bin ich doch nicht asozial. Und nur, weil ich eine Frau kontaktiere und mit ihr ins Gespräch kommen will, heißt das doch nicht gleich, dass ich mit ihr eine Beziehung will“, erklärt Sally. Menschen haben so viel mehr an sich als eine Eigenschaft, die dann den restlichen Menschen automatisch definiert. Menschen sind komplex und unterschiedlich. Was sie aber gemeinsam haben sind die Gefühle, die sie empfinden – egal ob hetero, lesbisch, schwul, bi, trans, … – in Sallys persönlichem Wortschatz tauchen solche Label sogar gar nicht auf. „Denn was sind wir letztendlich alle? Menschen. Ich verliebe mich wie du, ich habe Liebeskummer wie du, ich kenne Ängste und Traurigkeit genauso wie du auch“, sagt Sally. Die Sexualität spielt absolut keine Rolle, was das angeht. „Warum also Label, warum Outing? Welche Aussage steckt denn dahinter? Dass man sich verlieben kann wie andere Menschen auch? Niemand sollte sich dazu verpflichtet fühlen und sich nur selbst labeln oder ‚outen‘, wenn er oder sie das wirklich möchte. Niemand sollte sich hinterfragen müssen, weil er oder sie etwas für einen anderen Menschen empfindet.“ Liebe ist Liebe und vor allem eins: Etwas Wunderschönes.